Geschichte, Kunst, Medien
Der Sammelband MediaArtHistories unternimmt, den Versuch, das Genre der Medienkunst mit ihren verschiedenen Geschichten ein Stück weiter in den Kanon der Kunst einzufügen. Denn noch immer – oder vielleicht auch mehr denn je – ist sie in Galerien, Großausstellungen und Museen kaum vertreten.
Statt dessen ist Medienkunst ein Genre geblieben, das in mehr oder weniger geschlossen Kreisen, an wenigen zentralen Orten und in akademischen Zirkeln zirkuliert. Bei dem Versuch, ihre Geschichte zu konstruieren, legt das Buch unfreiwillig einige der Gründe offen, warum Medienkunst eine Nischenkultur geblieben ist, die weder auf Kunst noch auf den Rest der digitale Kultur merklich ausstrahlt. Denn Kunst im allgemeinen kommt gut mit Medien, aber auch ohne ein explizites Genre namens Medienkunst zurecht. Und Medien werden längst nicht mehr von Künstlern und ihren Werken vorangebracht, sondern von Unternehmensgründern und Programmierern. Diesen Beitrag weiterlesen »
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Kunst, Philosophie, Theorie
Wir werden auch Themen behandeln wie den iconic turn, also die Frage, ob es eine universale Bildwissenschaft gibt und was diese mit den Medien zu tun hat(245), verspricht Hans-Ulrich Reck. Die Antwort überlässt er seinem Freund Bazon Brock, der lakonisch zweierlei festhält: Der eigentliche iconic turn besteht darin, dass heute vor Gericht niemand mehr das Argument abgenommen wird, dass er durch Bilder getäuscht worden sei. Selbst in der Rechtsprechung geht man davon aus, dass jeder, der mit Photographie, Film, Fernsehen aufgewachsen ist, nicht mehr vor Gericht einklagen kann, dass zwischen dem im Reiseprospekt abgebildeten Hotel mit Sandstrand und dem real von ihm wahrgenommenen Hotel vor Ort eine einklagbare Differenz besteht.(267) Die andere Seite des iconic turn sieht Brock in der Schlacht um die Ausildungsprogramme, und damit geht es zurüpck zur Unvermeidlichkeit der Kunst: Diesen Beitrag weiterlesen »
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Ästhetik, Kunst, Medien
Wenn Kunsthistoriker über Bilder sprechen, die nicht Kunst sind, kommen oft bizarre Thesen zu Stande. Wenn aber Bildwissenschaftler, denen Kunst fremd ist, sich zur Malerei äußern, kann die Sache sehr amüsant werden.
Wie müsste ein Bildmaschine für automatische Malerei konstruiert sein, damit sie in westlichen Gesellschaften so erfolgreich wird wie die digitale Fotokamera oder wie eine Game-Engine für dreidimensionale, fotorealistische Computerspiele? Diesen Beitrag weiterlesen »
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Kunst, Video – von Viola, Bill
Mein kreatives Werkzeug ist die Kamera. Sie ermöglicht uns eine physische Verbindung mit der Welt der Dinge. In der antiken Philosophie galt Sehen gemeinhin als eine Ausdrucksform des Tastsinns. Das Licht entspringt an einem weit entfernten Punkt, der viele Kilometer oder – wie das Licht der Himmelskörper – Millionen von Lichtjahren entfernt sein kann, und trifft auf die lichtempfindliche Oberfläche der Kameralinse, auf den Kontaktpunkt. Die Arbeit mit der Videokamera beinhaltet daher auch immer das Reisen, den Schritt hinausin die physische Welt, um mit dem Bild in Kontakt zu treten, sein Licht festzuhalten. Aber jedes Mal, wenn ich eine Kamera in die Hand nahm, war da eine unausgesprochene Spannung, ein Gefühl, dass ich ein Bild »aufnehme« oder »einfange« – vertraute Wörter, die wir benutzen, um den entscheidenden Akt der fotografischen Kunst zu beschreiben. Es kam mir vor, als müsste ich das Bild fassen, bevor es mir entkam, als müsste ich es »schießen«, wie bei der Jagd. Die Kamera gab mir das Gefühl, dass sich da draußen in der Welt Bilder befanden, die man pflücken konnte wie reife Früchte, und dass es meine Aufgabe war, das vollkommene Bild, den vollkommenen Augenblick aufzuspüren. Diesen Beitrag weiterlesen »
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Kunst – von Dercon, Chris
Mit der Beschleunigung des Alltags ist die Lust an der Langsamkeit zurückgekehrt. Künstler, Filmemacher, Architekten und Designer setzten in ihren Werken immer mehr auf slow motion.
Ich schlage vor, dass wir dringend ein neues Verständnis von Langsamkeit entwickeln, um eine endgültige Abwesenheit zu vermeiden. Im Augenblick zeigen Künstler, egal ob sie Filmemacher, Architekten oder Designer sind, ein wachsendes Interesse an Langsamkeit. So etwa die Arbeit 24 Hour Psycho von dem Künstler Douglas Gordon oder American Car von David Claerbout (Lenbachhaus). In diesen Videoinstallationen gibt es keine filmische Bewegung im herkömmlichen Sinn. Vielmehr bringen Gordon und Claerbout jede Bewegung zu vollkommenem Stillstand. Diese Wirkung wurde durch bestimmte technische Mittel erzielt; aber auch der Betrachter kann sie in seiner kognitiven Wahrnehmung herstellen, als Affekt- Effekt. Diesen Beitrag weiterlesen »
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Kunst, Wissenschaft – von Kandel, Eric
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Ästhetik, Ethik, Kunst – von Didi-Huberman, Georges
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Kunst, Medien, TV – von Schwenk, Burkhart
Die Frage, wie die Gegenwartskunst mit vorhandenen Bildern umgeht und welche sie produziert, führt in ein fast undurchdringliches Dickicht von Bild-Abbild-Relationen. Denn bildende Künstler produzieren eine Welt der Bilder, die sie ihrerseits einer Welt der Bilder entnehmen.
Seit der Erfindung von Fotografie, des Films, des Fernsehens und der Digitaltechnologien gestalten sich die Abhängigkeiten zunehmend komplex. Dies führt dazu, dass sich der Realität entnommene Bilder einerseits und künstlich geschaffene Bilder andererseits heute immer stärker ähneln, sich zum Teil auch überlagern oder ersetzen. Dies hat Konsequenzen für die Wahrnehmung des Betrachters. Diesen Beitrag weiterlesen »
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Ästhetik, Bildwissenschaft, Kunst – von Reitinger, Franz
Bildwissenschaft nimmt sich heute als ein heterogenes Feld an intellektuellen Aktivitäten aus, die über die Disziplinen verstreut an verschiedenen Institutionen stattfinden. Wenn es gelänge, die Architektur aus dem System der bildenden Künste auszugliedern, würde sich die Kunstgeschichte von selbst als Bildwissenschaft konstituieren. Diesen Beitrag weiterlesen »
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